Ereignisreiche Wochen für Jáchym Hrdý im Deutschen Bundestag

10. Juni 2024

Die Fahne weht, die Sonne scheint und das Reichstagsgebäude erhebt sich vor meinen Augen. Ich kann der Freude kaum Ausdruck verleihen, die ich empfand, als ich Ende Mai nach Berlin kam. Dort sollte ich für zwei Wochen mein Praktikum im Bundestagsbüro von Jörg Nürnberger MdB beginnen. Meine Schritte führten mich in die Straße „Unter den Linden“, wo sich sowohl das Otto-Wels-Haus als auch mein neuer Arbeitsplatz befanden. Hier wurde ich dann herzlichst von dem Team von Herrn Nürnberger willkommen geheißen. Zu meinen Kollegen gehörten Oliver, Sabine, Aaron, Valeska, Laetitia und Zuzana, die mich während der zwei Wochen hervorragend unterstützten.

Praktikant Jáchym Hrdý mit MdB Jörg Nürnberger
Praktikant Jáchym Hrdý mit MdB Jörg Nürnberger

Die Hallen des Reichstags tragen viele Erinnerungen, welche die allgegenwärtige Stimmung prägen. Das merkte ich schon am ersten Tag, als ich die Möglichkeit hatte, mich zunächst mit den Räumen der deutschen Demokratie vertraut zu machen. Besonders beeindruckte mich der über dem Plenarsaal hängende deutsche Adler, das Symbol der deutschen Nation. Man bekommt fast Gänsehaut, insbesondere wenn man Teil eines Teams einer Partei mit langer Geschichte ist, wie der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).

In den folgenden Tagen befasste ich mich mit der Arbeit eines deutschen Abgeordneten. Mein Abgeordneter war zuständig für Verteidigung, den 1. Untersuchungsausschuss Afghanistan und vor allem für europäische Angelegenheiten. Letztere fand ich besonders spannend, was mir noch mehr die Gewissheit gab, dass ich mir keinen besseren Mentor als Jörg hätte wünschen können. Auf meinem Programm stand unter anderem ein Gespräch mit Urban Überschär zum Thema „Arbeit des Landesbüros Brandenburg der Friedrich-Ebert-Stiftung“, das von der SPD angeboten wurde. Dieses fand im Paul-Löbe-Haus statt, wie die meisten Veranstaltungen. Es erfreute mich sehr, dass auch andere sozialdemokratische Praktikanten daran teilnahmen und ich sie kennenlernen durfte. Nebenbei recherchierte ich viel und verfasste verschiedene Artikel, um für die Ausschüsse, die mich in der nächsten Woche erwarteten, bestens vorbereitet zu sein.

Dabei traf ich endlich auch meinen Chef, der gerade zwischen seinem Büro und dem Flugfeld pendelte. Herr Nürnberger war eben derjenige, der mir vor einem Jahr in Selb, während der deutsch-tschechischen Freundschaftswochen, seine Visitenkarte gegeben hatte und mir damit auch die Tür zu vielen Möglichkeiten öffnete. Das schätze ich sehr und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Für jemanden, der sich für Politik interessiert, wie ich, ist es wirklich eine Freude, eine solche Gelegenheit erhalten zu haben. Da Jörg Tschechien ebenfalls sehr am Herzen liegt, ist es für mich noch bedeutsamer. Auch solche Kleinigkeiten, wie das Praktikum eines tschechischen Schülers im deutschen Bundestag, tragen dazu bei, dass die guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern auch gesellschaftlich gepflegt werden.

Als meine zweite Woche begann, wurde mir klar, dass die bisher interessante Arbeit nur die Spitze des Eisbergs war. Es stand eine Sitzungswoche bevor, die sich in einer vollkommen anderen Atmosphäre zeigte. Sie begann mit der Bürobesprechung, bei der ich als neues Teammitglied zusammen mit der neuen Praktikantin Saskia nicht fehlen durfte. Alle bevorstehenden Termine wurden ausführlich besprochen, und Jörg setzte sich charmant, wie eh und je, mit allen wichtigen Informationen auseinander. Danach sah ich mir viele der Bürgeranfragen an und beschäftigte mich schließlich auch mit einer, nach dem Motto: Wir lassen keinen Bürger ohne Antwort!

In den nächsten Tagen nahm ich unter anderem erstmals an den Arbeitsgruppen der SPD-Fraktion teil sowie später an verschiedenen Ausschüssen. Bis auf den Verteidigungsausschuss selbstverständlich, der nur für Mitglieder zugänglich ist. Dort konnte ich sehen, wie viel Arbeit tatsächlich hinter nur einem einzigen Thema steckt. Einerseits ist es erstaunlich, was man alles in einer solchen Sitzung lernen bzw. erfahren kann. Andererseits war es manchmal auch lang und erschöpfend. Letzten Endes zeichnet sich ein guter Politiker durch Ausdauer aus, was ich nach meinem Praktikum auf jeden Fall bestätigen kann.

Da man immer etwas zu tun hat, verging die Woche auch schneller, als man ahnen würde. Plötzlich war mein Praktikum zu Ende. Zwei Wochen sind eine kurze Zeit, trotzdem bin ich froh, dass ich einen Einblick in die Prozesse, die die deutsche Demokratie ausmachen, gewinnen durfte.

Ich möchte mich bei Jörg sowie bei allen meinen Kollegen für ihre Mühen und Unterstützung bedanken. Für mich war die Zeit äußerst bereichernd. Ich hoffe, dass wir uns vielleicht irgendwann wieder im deutschen Bundestag sehen werden.

Mit herzlichsten Grüßen
Jáchym Hrdý

Bundestagspraktikum 27. Mai - 07. Juni 2026

Teilen