Zum Gedankenaustausch traf sich SPD-Bundestagsabgeordneter Jörg Nürnberger mit Vorsitzenden Ulrich Scharfenberg und Geschäftsführer Wolfgang Degelmann von der Hofer Kreisgruppe des Bund Naturschutzes. Den letzten Termin mit dem BN hatte Nürnberger bei einer Besichtigung der Flussperlmuschelaufzuchtstation im vergangenen Jahr. „Wir konnten mittlerweile in Tschechien einen Teich als Zulauf für die Flussperlmuschelgewässer erwerben. Aktuell kümmern sich zwei Mitarbeiter beim Bund Naturschutz um die Aufzuchtanlage, sie ist neben der Landschaftspflege und Umweltpädagogik eine unserer wichtigsten Arbeitsbereiche“, betonte Scharfenberg.
Insgesamt sieht sich der Bund Naturschutz mit 3000 Mitgliedern in der Kreisgruppe im Aufwind. Frischen Wind beim Ausbau der erneuerbaren Energien erhofft sich der BN vor allem vom 2%-Ziel der neuen Bundesregierung und bei der Ausweisung von Windkraftflächen. Hier sieht der Bundestagsabgeordnete den Freistaat in der Verantwortung: „Die 10H-Regelung steht im Widerspruch zu unseren Klimazielen und dem Wunsch nach mehr Energieunabhängigkeit. Die bayerische Staatsregierung muss hier ihre Blockadehaltung endlich einstellen. Auch andere Regionen müssen die Chance haben, ihre Versorgung mit Windkraftanlagen so gut auszubauen wie beispielsweise der Landkreis Hof.“
Die Unterstützung der Menschen für die Energiewende möchte man beim BN vor allem mit einem lokalen Ansatz erreichen: „Wir sollten uns auf kommunaler Ebene Gedanken machen, ob unsere Städte und Landkreise ihren Bedarf selbst decken können. Entscheidend hierbei ist welche Energieverbraucher hier mit eingerechnet werden, Großindustrie mit hohem Energiebedarf dürfe hierbei nicht mit einbezogen werden. Das ist nahbarer als nationale Zielsetzungen. Außerdem müssen die Menschen immer die Chance bekommen, sich auch finanziell an Windkraftanlagen oder Photovoltaikprojekten zu beteiligen“, erklärte Scharfenberg.
Vor Ort sieht der BN auch die Kommunen in der Pflicht. So sei der Landkreis Hof eines der Schlusslichter bei der Verfügbarkeit von E-Ladesäulen – und das Thema Carsharing sei in vielen Rathäusern noch ein Fremdwort. Auch bei regionalen Energieversorgern setze man mancherorts noch viel zu wenig auf erneuerbare Energieträger. Jörg Nürnberger, der die zahlreichen Projekte des BN lobte, versprach, auch die soziale Ausgewogenheit der Klimaschutzmaßnahmen nicht aus den Augen zu verlieren.