SPD-Bundestagsabgeordnete versprechen Unterstützung bei Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Böhmen-Magistrale und für den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Münchberg

15. Juli 2024

Das Güterverkehrszentrum Hof sei ein Ort mit Potenzial und eine Erfolgsgeschichte – viele lobende Worte gab es beim Besuch von Detlef Müller, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und Verkehrsexperte im Deutschen Bundestag. Eingeladen hatten ihn die oberfränkischen MdBs Anette Kramme und Jörg Nürnberger. Im Mittelpunkt des Besuchs stand der Ausbau der Schieneninfrastruktur, die auch für die Zukunft des Güterverkehrszentrums Hof ein zentraler Aspekt ist.

„Umwelt wird immer mehr ein Thema“, unterstrich Andreas Ritter, Niederlassungsleiter des GVZ-Betreibers Contargo Combitrac GmbH. Zwar seien auch E-Lkws der Firma bereits unterwegs, der Transport von Gütern aus und in die Region sei mit der Bahn aber deutlich klimaneutraler und effizienter. Dafür habe seine Firma, ganz zur Freude auch von Klaus-Jochen Weidner, Geschäftsführer der GVZ-Entwicklungs GmbH, im vergangenen Jahr den deutschen Nachhaltigkeitspreis für Unternehmen bekommen. Landrat Oliver Bär machte deutlich, dass die Region noch vielfach Unterstützung benötige, damit die Franken-Sachsen-Böhmen-Magistrale endlich elektrifiziert und eine der größten Dieselinseln im deutschen Schienennetz beseitigt werde.

Hinter diesem Projekt steht schon seit mehr als 30 Jahren die gesamte Region, betonte Jörg Nürnberger. „Die Elektrifizierung wird von allen befürwortet.“ Auch Anette Kramme unterstrich, dass diese Verbindung „als europäische Verkehrsachse so schnell wie möglich benötigt wird“. Der aus Chemnitz stammende Detlef Müller, der im Bundestag ebenfalls einer breiten, parteiübergreifenden Allianz für die Elektrifizierung dieser Strecke angehört, berichtete von seinen Gesprächen mit Bundesminister Volker Wissing. Er setzt darauf, dass bei der nächsten Nutzen-Kosten-Untersuchung im Herbst nur noch der reine Ausbau der Strecke ohne die Elektrifizierungsanteile bewertet werde und damit das Projekt in Angriff genommen werden kann. Dafür ist jedoch eine Gesetzesänderung nötig, für die sich die SPD-Bundestagsfraktion einsetzt. Das hörte Patrick Leitl von der Logistik-Agentur Oberfranken natürlich gerne. Er stellte die Chancen für die Region durch eine Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Böhmen-Magistrale vor.

Vor dem Termin in Hof hatten sich die drei Bundestagsabgeordneten ein Bild am Bahnhof Münchberg gemacht. Hier fordert die Stadt Münchberg schon seit vielen Jahren einen barrierefreien Umbau, der allerdings wohl nicht vor 2028 kommen wird. Der SPD-Verkehrsexperte Detlef Müller brachte als Übergangslösung eine Reisendensicherungsanlage zwischen den Gleisen 1 und 2/3 ins Spiel, damit von den beiden Gleisen aus auch Rollstuhlfahrer, Mütter mit Kinderwägen und Fahrradfahrer zum Ausgang kämen. „Das scheint möglich“, betonte Müller, der hofft, dass der Freistaat Bayern den barrierefreien Umbau des Bahnhofs in der Priorität nach oben setzt, damit es etwas schneller vorangeht. Bei dem Termin am Bahnhof waren Bürgermeister Christian Zuber sowie von den Münchberger Stadtratsfraktionen Thomas Schnurrer (CSU) und Stephan Fichtner (SPD) dabei.

Zum Abschluss des Aufenthalts in der Region waren Detlef Müller, Anette Kramme und Jörg Nürnberger noch zu Gast in der Hochschule Hof. Dort ging es um die Shuttle Modellregion Oberfranken und deren weitere Finanzierung.

Das Bild zeigt vor einem E-Lkw im Güterverkehrszentrum: (von links) Andreas Ritter, Jörg Nürnberger, Klaus-Jochen Weidner, Detlef Müller, Anette Kramme, Oliver Bär und Patrick Leitl.

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